
STARTSCHWIERIGKEITEN
Salam Iran! Wir sind ENDLICH wieder da! So, wie wir das Auto in Sharjah aus der Hand gaben, konnten wir es in Bandar Abbas nun wieder in Empfang nehmen, es wurde pünktlich und wohlbehalten über Nacht geliefert. Es dann aus dem Hafen rauszubringen, war dann allerdings eine ganz andere Hausnummer und überhaupt gestaltete sich der Start ausgesprochen holprig. Bandar Abbas ist nicht typisch Iran, das wollen wir gleich vorab betonen, unsere Häufung unschöner Begebenheiten hier war vielleicht auch nur zufällig. Angefangen beim Geldwechsel, wo wir für unsere Dollar einen imposanten Stapel Rial bekamen, der in die Millionen ging. So weit auch so erwartbar beim aktuellen Wechselkurs, aber bloß kurz durchgeblättert und den Betrag überschlagen, macht schon stutzig. Wir verlangen die Zählmaschine und siehe da: es fehlt tatsächlich ein Drittel (!) des zuvor vereinbarten Betrages. Weiter zum Mobilfunkshop, wo man erst umständlich herumtut und dann sehr bedauert: auf einen deutschen Pass könne man leider keine SIM registrieren. Aber helfen möchte man uns dennoch, unbedingt, es gäbe da Möglichkeiten, „außer der Reihe“, gegen einen gewissen Aufpreis. Aha, daher weht der Wind. Wir verzichten und einige Tage später in Shiraz gibt’s die SIM dann ganz regulär ohne Probleme. Naja, und dann der Hafen. Für die „Freilassung“ unseres Autos sollen wir zwingend einen „Agenten“ einschalten, sonst macht keiner sein Stempelkissen für die nötigen Genehmigungen auf. Solche „Helfer“ gab es auch früher schon, nur verlangen die neuerdings Dollar in Höhe eines iranischen Monatslohns für Papierkramarbeit, die locker in weniger als 2h erledigt werden kann. Es stehen auch gleich einige ungefragt auf der Matte. Ignorieren wir und entscheiden uns stattdessen für einen alten Kontakt von vor Jahren, der dann wirklich harte Arbeit zu leisten hat. Denn all diejenigen, die hier im Hafen nun nichts an uns verdienen können, behindern geschlossen und hartnäckig den Prozess. So braucht es insgesamt 8h bis wir das Hafentor endlich im Rückspiegel haben und sind trotzdem über die Maßen gut gelaunt, denn das lang ersehnte Ziel ist ERREICHT! Wir schlafen wieder im eigenen Bett und dem Heimweg auf Achse steht nun nichts mehr im Weg.
Jetzt braucht’s nur noch Diesel. Daß Ausländer tanken, ist im iranischen Süden eher nicht vorgesehen. Wir fahren ein halbes Dutzend Tankstellen an und bekommen bei einer davon vielleicht 30 Liter, manchmal 100, seltenst mehr, war früher auch einfacher. Aber es geht voran und kann ja eigentlich nur noch besser werden. Und wird es auch. Mit einer Ausnahme. Aber dazu später 😏